Nachdem wir den ausgetrockneten See Sossusvlei verlassen hatten ging es zurück ins Camp, das wir mittags erreichten. Die Hitze war jetzt unerträglich. Es ist hier deutlich wärmer als in Otjiwarongo. Dort steigt das Thermometer auf max 35 Grad. Wie warm es im Camp war weiß ich nicht. Niemand benutzt Thermometer, man kann auch keine kaufen. Es ist halt warm oder heiß, oder es regnet. Regen ist das Lieblingswetter der Namibier.
Es blieb uns also nur, das Verhalten der Anwohner zu kopieren. Wir gruppierten uns unter den Bäumen im Schatten und verdösten die Zeit bis 18 Uhr.
Danach fuhren wir zum Canon Sesriem. Das setzt sich zusammen aus den Worten Ses für sechs, und Riem für Riemen. Es kommt aus dem Afrikaans. Also mit sechs Riemen wurde hier aus dem Canon Wasser geschöpft.
Wie bereits oben beschrieben, fließt der Regen durch diese Canons ab. Das Wasser fließt entweder oberirdisch hinein, oder es versickert im losen Boden, und fließt dann unterirdisch weiter. Alle diese Canons führen zum Sossusvlei, dem Ende des Wasserflusses.
So ging dann ein langer, sehr anstrengender, aber auch sehr schöner Tag zuende. Als wir aus dem Canon kamen bestaunten wir wieder diesen unglaublichen Sonnenuntergang. Dann ging es zurück ins Camp, wo der Koch ein Weihnachtsgrillen und eine kleine Weihnachtsfeier mit Geschenken vorbereitet hatte. Die Geschenke sind in Knallbonbons verpackt. Man lässt sie knallen und das Geschenk fällt heraus. Also Weihnachten und Sylvester zusammen, auf eine sehr sparsame und umweltschonende Art. Andere Länder, andere Sitten. TOLL!
Am anderen Morgen um 7 Uhr war Abfahrt angesagt. Alle zusammen bauten wir ab. Eine Mitfahrerin wurde an diesem 26.12.19 25 Jahre alt. Wir sangen ihr noch ein Ständchen und aßen den Geburtstagskuchen, den die Guides besorgt hatten. Anschließend begann die Rückfahrt. Diesmal „nur“ 6 Stunden, da es über eine andere Route zurück ging.
Das war eine wirklich tolle Tour, mit Eindrücken, die mein Leben erheblich bereichert haben. Das Erlebnis der Wüste ist umwerfend. Leider gibt es keine Worte dafür. Solltest du, liebe Leserin oder Leser, also jemals nach Namibia kommen, verpasse nicht die Chance die Wüste zu erleben.