Das versprach ein absolutes Highlight uu werden. Hinter diesem Frontplateau verbirgt sich noch eine Menge mehr. Etwa 65km Hochplateau. Einzelheiten verrät Wikipedia u.a.
Der Berg wartete schon einige Tage auf mich. Vorher war aber manchmal Regen. Da die Zufahrt über 45km Schotterpiste geht, die dann zur Schlinderbahn wird, hab ich auf einen Tag gewartet, an dem es den Abend vorher nicht geregnet hat. Die Regenzeit ist jetzt doch da, was bedeutet, dass es meist abends kurz und heftig regnet. Eigentlich sehr angenehm, aber für Überlandfahrten mit einem kleinen Polo nicht so der Burner. 😉
Direkt am Tor wird man von einer Horde Warzenschweine begrüßt. Sie sind eher friedlich. Auf dem Weg vom Tor zur Reception „lauern“ dann die Baboons, die Paviane. Auf Schildern, und auch auf Tafeln wird heftig vor ihnen gewarnt. Wenn sie Essen wittern fallen sie in der Gruppe über die Touristen her. Sie haben nicht nur Fangzähne wie ein Löwe, sie zerstören auch alles. Es gibt auf den Warnschildern Bildern von zerlegten Caravans und Autos, in den ein Dutzend Paviane toben und alles zerlegen. Also: Scheiben zulassen!
Es geht dann ein paar hundert Meter weiter zur Rezeption. Der Eintritt ist preiswert, ein paar Euro. Hab die genaue Summe vergessen. An der Reception ist der obligatorische Shop und eine Tankstelle. Hier ist auch direkt der Abzweig zum deutschen Soldatenfriedhof. Hier fand die Schlacht am Waterberg statt. Die deutschen kaiserlichen Soldaten töteten sehr viele Hereros. Dies wurde als Völkermord eingestuft. Schlacht am Waterberg
An der Reception erhält man auch eine Skizze für den Weg. Ist ungefähr so gut zu lesen wie die Handschrift von Pastoren in Kirchenbüchern um 1850 in alter deutscher Schrift. 😉 Es gibt zusätzlich noch Markierungen in Form von Pfeilen und Fußabdrücken in weißer Farbe. Recht verwittert, aber besser als die Karte. Die Wandererapp Komoot zeigt alle Wege an. Meine Tour kann hier nachgelaufen werden: Waterberg Tour
Die Karte und die Reception empfehlen bis ins Bungalowdorf zu fahren, und dann den Weg zu starten. Das wird dann aber ein sehr kurzer Ausflug. Ich bin nur bis zum Parkplatz des Restaurantes gefahren. Hier kann man sehr gut starten und enden. Zum Restaurant später mehr.
Von hier geht es knapp 15min leicht bergauf. Schön zu laufen. Man erreicht dann das bereits erwähnte Bungalowdorf. Hier geht es dann ab ins Gebirge. 😉
Das erwartet uns:
Vorab. Der Weg dauert ab hier etwa 45min bis zum Gipfel. Das ist für jeden gesunden Menschen gut zu schaffen, auch wenn es am Ende kurz aber heftig steil wird. Die Aussicht belohnt. Wenn es nass ist, oder im Sommer mittags kann man sa nicht hoch. Bei 35 Grad macht der normale Mitteleuropäer hiee schlapp. Ich bin gegen 8:30 Uhr gestartet, das ging super.
Jetzt geht es in den Endspurt
Die Felsen sind, bedingt durch ausgewaschene Mineralien, total bunt.
Die folgenden Bilder sind die Belohnung für den Aufstieg. Die Aussicht ist gigantisch. Da sich das Plateau in eine Hochebene befindet, die zwischen 1400 und 1600m hoch ist, beginnt hier schon alpine Höhe. Man merkt es nur nicht.
Nach einiger Pause und einem Liter Wasser ging es wieder abwärts. Es gibt da noch einen Weg, den man nur mit ausdrücklicher Erlaubnis der Parkverwaltung gehen darf. Ich hab kurz reingeschaut. Er ist aber nicht markiert, und ich habe ihn sehr schnell wieder verloren. Also zurück. Dann den ersten Teil des Aufstieges zurück. Es gibt dann einen Abzeig für einen anderen Abstieg. Ohne meine APP Komoot hätte ich ihn wohl nur schwer gefunden, denn der Fußabdruck für links ab ist kaum zu sehen. Der Weg war zuerst auch wieder sehr steil, das bessertemsich aber schnell. Zwischendruch ein kleiner Schlenker, dann war ich auch wieder auf dem Weg. Einmal nicht aufgepasst und einen Fußabdruck verpasst. 100m zurück, der Weg war wieder da. 🙂 Kurz drauf kam ich andiesen herrlichen alten Baum, der zu einer Trinkpause im Schatten einlud.
Nach der Pause ging es durch einen kleinen Wald. Hier war früher wohl mal eine Farm. Ich fand Bewässerungsleitungen und ein altes Grab.
Die waren auch noch unterwegs:
Am Ende des Wäldchens kam ich dann wieder durcn einen kleinen Bungalowpark, dann über den großen Campingplatz. Jetzt, wieder kurz vor der Reception, bog ich in den staubigen Weg zum Soldatenfriedhof ein. Es war nun etwa 11 Uhr und die Sonne wurde richtig warm. Am Wegesrand kleine Rinnsale, die von Berg runterkamen. Hiernwaren tausende von kleinen schwarz-weißen Schmetterlinge, die michnin einer Wolke umgaben, als ich sie im Vorbeigehen aufstöberte. Nach etwa 15 min war der Soldatenfriedhof erreicht. Er wird von der deutschen Kriegsgräberfürsorge versorgt. Hier liegen eigentlich nur deutsche Soldaten, Siedler und Helfer. Man hat aber wohl nachträglich eine kleine Tafel für die toten Hereros angebracht. Sieht für mich ein bischen nach ärmlichem Feigenblatt aus, gemessen an dem Massaker das die kaiserlichen Soldaten vor allem auch an den Zivilisten verübten. Sie trieben sie in die Wüste und ließen sie verdursten. Frauen, Kinder, Alte. Deswegen ein bischen arm die Tafel, aus meiner Sicht.
Zum Abschied noch mal was versöhnliches, dann geht es zum Abschluss ins Restaurant.
Zurück wollte ich dann nicht wieder an der Reception vorbei, sondern einen kürzeren Fußweg wählen. Der war aber leider total zugewuchert, so dass ich erst über den staubigen Weg, und dann 10 Minuten die Teerstraße hoch musste. Mittlerweile, kurz vor 12 Uhr, in brütender Sonne. Am Restaurant gab es dann erstmal reichlich Schatten, und ein kühles Sparkling Water, so heißt hier das Mineralwasser mit Kohlensäuren. Hinterher ein Schnitzel mit Pommes, klassisches deutsches Wandereressen. Allerdings ist ein Schnitzel hier ein Kottelet.
Bein Essen entstand ein richtiger Lärm über mir. Knallgelbe Webervögel stritten sich um ihr kunstvoll gewebten Hängenester, mit Eingang von unten.
Jetzt aber nach Hause, aber immer schön vorsichtig fahren und auf die wilden Tiere achten.
Eine Antwort auf „Waterberg-Plateau Park“
Hallo Rainer, schön wieder von dir zu lesen!
War ja lange „Sendepause“.deinerseits.
Das mit meiner Einladung zum “ größtem Eis am Ümminger See“ hat ja leider nicht geklappt.
> Eventuell 2020 ? Bin fast jede Woche in Bochum.
Heinrich