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E1-Der Weg

Tag 81 auf dem E1, letzter Tag in Singen, 19.07.18

Der letzte Tag Pause in Singen brach an. Morgens war ich ausgiebig frühstücken und zeitunglesen im Bahnhof. Hubert stieß dazu. Gestern war er die letzte Etappe in Deutschland nach Konstanz gegangen. Herzlichen Glückwunsch, dies Thema ist jetzt durch bei ihm. 😉

Vorgestern trafen wir uns nachmittags zu einem langen und ernsten Gespräch. Wir beide hatten das gleiche Problem. So, wie wir die letzten 2-3 Wochen gewandert waren, wollten wir es nicht mehr machen. Wir hatten uns überlastet, und der Spaß ging verloren. Das liegt aber nicht am Wandern, nicht an der Strecke, das liegt an uns!

Wir beschlossen, wieder dahin zurückzukehren, wo wir am Anfang schon mal waren. Kleinere Etappen, in der Regel unter 20km. Das lässt uns Zeit und Kraft den Weg zu genießen, und auch den „Feierabend“. Es kann ja nicht sein, dass wir jeden Abend wie tot ins Bett fallen und keinen Spaß mehr an anderen Dingen haben. Das war im Schwarzwald oft so, auf den sehr langen und sehr schweren Etappen. Auch soll alle 5-6 Tage wieder zwingend eine Pause her. Zwingend von selbst auferlegter Regel.

Und da wir gemerkt haben, dass wir gerne miteinander Wandern, werden wir es gemeinsam tun! Das war etwas, was mich wirklich gefreut hat.

Momentanes Fazit. Den E1 über eine so lange Strecke zu Wandern, ist nicht nur ein körperliches Problem, sondern auch ein mentales. So wie wir unseren Körper pflegen müssen, so müssen wir das auch mit unserer Seele machen. Beides hatten wir vernachlässigt. Das Ergebnis sind körperliche Schmerzen und seelischer Frust. Wir müssen uns so organisieren, dass bei aller Anstrengung die Freude bleibt! Wir hoffen, dass wir das jetzt wieder haben werden.

Wir einigten uns beim Frühstück über die weitere Planungsaufteilung. Die nächsten Unterkünfte sind zu buchen. Geht hier von Deutschland nur per Mail. Mal eben 20 Telefonate führen, wie ich das sonst gemacht habe,  kostet dann mal eben 100€., wenn man in die Schweiz telefoniert.  Auch hier ist es gut, wenn wir uns diese wirklich lästige und nervende Arbeit teilen können. Das dauert alleine, für einen 14Tage Abschnitt, mal eben einen 8 Stunden Tag.

Nach dem Buchungsmarathon der Pilgerherbergen ( wir laufen auf dem E1 eine Weile mit dem Jakobsweg zusammen. Die Pilgerherbergen sind sehr einfache, aber preiswerte Gruppenunterkünfte) musste ich noch Wanderstöcke für die Alpen besorgen und einige Postkarten schreiben und Wäsche waschen. So verging dann der Tag. Unterbrochen von einem Cafebesuch mit Hubert. Heute hatte er mal Heißhunger auf Kuchen mit Sahne. Da ich das immer habe, brauchte er nicht wirklich große Überredungskunst.

Jetzt gehe ich gleich schlafen. Morgen früh fahre ich dann zu einer leicht abgespeckten letzten Etappe nach Konstanz. Dann bin auch ich mit Deutschland durch, und die Schweiz kann mit kleinen aber feinen Etappen kommen. In Konstanz übernachten wir dann das erste mal gemeinsam im großen Mehrbettzimmer. Vermutlich ist hier Oropax gefragt.

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