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E1-Der Weg

Tag 93 auf dem E1 von Amsteg nach Andermatt

Inhalt folgt, muss so viel nachtragen da kein WLAN

Audiotagebuch zum anhören

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GPX Datei von (kurz hinter) Amsteg nach Andermatt zum runterladen

Wir hatten in einer Schutzhütte übernachtet. Eigentlich hatten wir auf einer Aussichtsplattform übernachten wollen. Wir hatten auch schon ein leckeres Süppchen verspeist, das Hubert uns gekocht hatte. Plötzlich kamen schwarzenWolken auf, und auch der Wetterbericht meinte, Gewitter seien im Anmarsch. 

Ich ging dann den Weg weiter um die nächste Biegung um zu schauen, was dort ist. Ich fand einen Rastplatz mit Schutzhütte, ca. 150m hinter unserem Platz. Also schnell alle Sachen dorthin. Als wir fertig waren, verschwanden die Wolken wie sie gekommen waren. Wir saßen abends noch lange an einem Aussichtspunkt, ein paar Meter weiter, und beobachteten die Passstrasse.

Morgens um 7 Uhr waren wir fertig gepackt und zogen los. Wir waren am Vortag einige Kilometer weiter gelaufen als bis zum eigentlichen Tourende in Amsteg. Der heutige Weg war eigentlich über 24 km und hatte 1060 Höhenmeter zu überwinden. Wir haben uns so den heutigen Weg verkürzt. Es war noch überall herrlicher Schatten von den hohen Bergen, die Hitze kam erst später.

 

 

Morgens um 7 Uhr

Es ging zuerst steil die Treppen runter, dann abenteuerlich durch Schluchten und über einige Brücken, bis wir nach Gurtnellen kamen. Dort war ein Zelt auf einem Abenteuerspielplatz aufgebaut, für den morgigen Nationalfeiertag. Es gab auch eine Tolilette mit Spülbecken, wo wir unsere Wasservorräte auffüllen konnten. Die Spendendose vor Ort nutzten wir gerne.

Staubecken am Kraftwerk Wassen
Staubecken am Kraftwerk Wassen

Hier am Staubecken trafen wir einen Wanderer, der von Konstanz zum Lago Magiore wandern will, um dann dort mit seiner Frau Urlaub zu machen. Später trafen wir ihn wieder, als die Hitze anfing. Er hatte genug und fuhr den Rest der Etappe mit dem Postbus. Leichter Neid kam bei mir auf.

Langsam kam die Sonne auf, und wir machten in Wassen eine Pause. Es gab leckeren Kuchen aus dem Dorfladen, den wir auf einer Bank vor einem Altersheim einnahmen. Dabei konnten wir das rege Treiben in dem netten Örtchen beobachten.

Die Sonne kommt über den Berggipfel

Um 10:40 Uhr machten wir eine Pause im Schatten einer Felswand. Es war schon recht heiß geworden. Mein Schweiß lief mir dauernd in die Augen, was höllisch brannte. Am ganzen Körper war ich klatschnass. In den Pausen legte ich mein Hemd in die Sonne zum trocknen. Der Weg von Wassen ging wildromatisch durch Schluchten und Wälder steilstens, mal rauf und dann wieder runter, und wieder rauf. Manchmal so steil, dass Stufen angelegt worden waren. Die erreichte Höhe von 990m hatten wir gefühlt zweimal erklommen.

Gegen 12 Uhr erreichten wir Göschenen. Wir stürmten den gerade schließenden Coop in letzter Sekunde und konnten noch schnell ein Wasser kaufen. In Göschenen floß ein Bach, der wohl viele Mineralien mit sich führte, denn er war leuchtend türkis.

Türkiser Bach in Göschenen

Es ging immer weiter steil hinauf. Mal an der Bahn entlang, mal kreuzten wir die Passstraße. Dann wieder eine Baustelle, da der komplette Wander- und Radweg erneuert wird. Immer durch wilde Schluchten, hier Tobel genannt. Auch etliche Wasserfälle lagen am Weg.

Wasserfall

Durch eine letzte Baustelle am Wanderweg kamen wir an einem sehr großen Denkmal vorbei, das in den Felsen gehauen wurde. Es geht dort um die Gefallenen aus einem schweizerisch russischen Krieg.

Russisches Denkmal bei Andermatt

Jetzt war es fast geschafft. Noch eine Kurve, und wir standen vor der nächsten Baustelle. Hier wird die Straße und der Lauf der Reuss bearbeitet. Damit es weitergehen konnte, schickte man uns durch einen alten Militärstollen durch den Fels. 

Umleitung durch einen alten Militärstollen

Jetzt noch ein paar Meter, umd wir kamen an einen Aussichtspunkt, von dem man die Baustelle überblicken konnte. Ebenso das Gewirr von übereinander und nebeneinander laufenden Straßen, Wegen, Tunneln und zwei Eisenbahnlinen beobachten kann. In dieser Göschenschlucht ist jeder Meter genutzt. Ein wirkliches Erlebnis diese Schlucht.

Göschenschlucht
Göschenschlucht
Göschenschlucht

Durch den leider sehr lauten Strassentunnel mussten wir dann noch durch, und kamen endlich nach Andermatt, einer Touristenstadt. Wir enterten noch den Coop, und dann ging es ab ins Stroh zur Übernachtung. Das hatten wir uns nach dieser schweren, aber wunderschönen Wanderung verdient.

Hier noch ein paar Impressionen von unterwegs

Es ging auch mal flach an der Bahn entlang
Es wird steiler und heißer
Brücke nach alter Bogenbauart
Blick zurück auf einen Teil des heutigen Weges
Die Autos und Züge fahren oft durch Galerien, die vor Lawinen und Steinschlag schützen

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