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E1-Der Weg

Tag 97 auf dem E1 von Osco nach Anzonico

Audiotagebuch zum anhören

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Kurz vor 9 Uhr brachen wir auf vom Hotel Marti in Osco. Mit 70 SFR ( knapp 61€) für Halbpension eine für schweizer Verhältnisse preiswerte Unterkunft. Osco ist ein kleines Bergdorf, dem entspricht der Standard der Zimmer. Es ist ein altes uriges Haus. Das Abendessen war hervorragend. Das Restaurant sehr gut besucht. Nachmittags trafen sich einige Musikanten zum spontanen Singen, super! Das Frühstück war italienisch. Ein süßes Teilchen und Weißbrot mit Marmelade. Das ist jetzt so gar nicht mein Fall. Die Wirtin spendierte dann noch jedem eine dicke Scheibe alten Käse. Insgesamt würde ich das Haus empfehlen. Es gehört zu den ganz wenigen in dieser Region.

Blick von Osco in die Berge

Aus dem Dorf waren wir mit ein paar Schritten hinaus. Es ging dann kurz über eine Strasse, und dann ab in den Wald. Wir sind schon zwei Tage auf der Strada Alta. Ein Mann, den wir unterwegs trafen erzählte uns, dass sie nicht mehr gepflegt wird. Dies können wir bestätigen. Das ist Abenteuer pur, aber kein Weg. Wer es liebt, wird hier seine Freude haben. Wir anderen kämpfen uns so durch.  😉 Es sollte aber für jeden zu schaffen sein.

Er lebt auf dem Bauernhof seine Bruders, hilft wohl dort. Ansonsten erkundet er alte Wege und schneidet sie frei, damit sie wieder benutzbar werden. Tolles Engagement!

Der Weg knüpfte nahtlos an gestern an. Steil, superkaputt, bestehend aus Felsblöcken, Löchern und Wurzeln. Dabei steil immer wieder auf und ab. In den ersten 1,25 Std schafften wir gut 2 km. Ich bin aber immer wieder erstaunt, wie gut meinr Macchina, so haben wir den Benpacker getauft, die Steigungen und das Gefälle nimmt. Ich bin ja kein Supersportler, aber ich komme überall mit vertretbarem Kraftaufwand durch, und bin abends weniger kaputt als wenn ich mit dem Rucksack laufen würde. Und diese Wege sind auch für Wanderer ohne Macchina superkrass.

Hubert vor mir auf dem sehr schlechten Weg

Die erste Pause machten wir auf einer Almwiese. Unsere Hemden legten wir auf die Wiese zum trocknen, sie tropften! Von dort ging es durch mehrere schöne kleine Bergdörfer. Alles sehr eng und klein, aber mit sehr viel Charme. Diese alten schwarzen Häuser mit ihren bunten Blumenkästen sind sehr schön anzusehen. Ob man auch gut drin wohnt?

Eins der zahlreichen kleinen Bergdörfer am Wege

Für die nächsten Kilometer ging es teilweise auf Strassen, teilweise schön schattig im Wald. Das war heute gut durchmischt. Das war auch nötig, denn es war schon wieder superheiß. Auf den Strassen gab es natürlich dieses tolle Dauerpanorama der Alpen.

Alpenpanorama

Es kam noch einmal ein Stück Weg, das war wieder katastrophal. Danach wurde es besser.

Das soll der Weg sein!

Es ging noch vorbei an einer alten Mühle, und dann hatte wir den idealen Platz für eine längere Pause gefunden. Ein richtig hoher Wasserfall. Im Bach davor ein natürliches Becken, das Hubert direkt zum Baden ausprobieren musste. Auch den Wasserfall besuchte er für eine Dusche. Mir reichte es die Füße kurz ins Gletscherwasser zu halten.

Verlassene Wassermühle
Der ideale Platz für eine Mittagspause bei großer Sommerhitze

Es kamen noch mehrere Wasserfälle. Es kamen auch noch mehrere Steigungen, und ein richtig langer Abstieg. Aber hier hatten die Wandergötter ein Einsehen. Alle Wege waren gut gangbar umd flott zu laufen.

Gegen 15 Uhr kamen wir am Ziel an. Eigentlich wollten wir nach Cavagnago. Aber unsere Vermieter hatten uns per Mail abgesagt, und ein Haus in Anzonico empfohlen, die Osteria Anzonico. Hier sind wir jetzt auch. Die Zimmer sind nicht besonders, das Essen im Restaurant super! Gerade haben wir einen Sonnenuntergang angeschaut, der eine Wucht hatte wie in den Tropen. Auf der einen Seite der schwarze Himmel eines aufziehenden Gewitters, gegenüber der Himmel aus flüssigem roten Gold. Unbeschreiblich! Leider sind unsere Handykameras nixht in der Lage das zi fotografieren.

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