Audiotagebuch zum anhören
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GPX Datei von Orino zum Lago di Monate zum runterladen, bitte nicht nachlaufen! Es geht über gesperrtes Betriebsglände mit Explosionsgefahr!
Übernachtet hatten wir in Orino, in einer tollen Ferienwohnung. Die heutige Etappe hatten wir etwas entschärft, da wir von den total zerstörten und supersteilen Bergwegen entnervt waren. Wir gingen hinter Orino nicht über den Berg, sondern am Berg entlang.
Zuerst über schöne angenehme Waldwege. In einem kleinen Dorf wussten wir nicht so recht weiter, die Bewohner halfen uns. Dann verließen wir den E1, was dieser umgehend bestrafte. Jetzt war nicht mehr das Problem, dass die Wege zerstört waren, sie waren einfach weg. Total überwuchert von einem stacheligen Busch, den ich als falsche Akazie kenne, und haufenweise Grünzeug. Dazwischen Brombeerranken. Wir mussten uns etwa eine Stunde mal durch mehr, dann durch weniger Dschungel, den Weg freikämpfen. Meine Arme umd Beine waren total zerkratzt. Hier mal ein paar Impressionen vom Weg.
Danach kamen wir durch einen Wald, immer bergab, zurück zum E1. Jetzt kam zum Vorschein, dass sich die Landschaft völlig geändert hat, vor uns liegt eine riesige Ebene. Die erste größere Ortschaft seit einiger Zeit ist dann Gavirate. Nachdem wir endlos durch enge und winzige, mehr oder weniger verfallene, Bergdörfer gewandert sind, nun eine europäische Stadt. Verkehr, Geschäfte, Menschen und laute und stinkende Autos. Ganz ungewohnt alles.
Immer wieder an Straßen entlang, keine Gehwege. Scheint aber niemanden zu stören, dass da zwei Wanderer am Strassenrand hertippeln.
Dann ging der Weg mal wieder steil und schlecht bergauf. Plötzlich ein, von einem umgefallenen Baum zerstörter, Zaun mit Inschrift Durchgang verboten. Kurz drauf tonnenschwere Betonblöcke als Sperre, dann gefällte Bäume auf dem Weg. Und immer so komische Schilder mir explodierenden Bomben drauf. Dann standen wir plötzlich vor einem riesigen Loch. Ein Steinbruch. Nun hatten auch wir es verstanden.
Der Weg läuft hier zwischen zwei Steinbrüchen. Sie wurden, und werden immer noch, täglich vergrößert. Der E1 existiert hier nicht mehr, er wurde weggesprengt. Das Gelände ist weiträumig mit Zäunen abgesperrt. Wir kamen nur hinein, weil ein Baum auf den Weg gefallen war. Eine Stunde suchen und herumirren, immer auf illegalem Betriebsgelände, mit Warnschildern vor Explosionen, um wieder herauszukommen. Das machte nicht wirklich Spaß, ist verboten und gefährlich. Also bitte diesen Bereich weitläufig umwandern. Diese Etappe muss ganz neu gestaltet werden zwischen Biandronno und dem Lago di Monate. Der im Plan eingezeichnete Weg ist nicht mehr da, die Umgebung eingezäunt!
Irgendwann kamen wir dann doch auf dem Camping Lago die Monate an. Sehr merkwürdig alles dort, ein reiner Hochsicherheitstrakt. Mir hat es nicht gefallen. Alte Toiletten mit Loch im Boden, Duschen die sich nicht verstellen lassen, und ein Restaurant das noch viel merkwürdiger ist. Es gibt angeblich nur ein Gericht, keine Karte, und lauwarmes Bier für Hubert. Komischerweise hatten alle Italiener anderes Essen als wir. Nun denn. Ein toller Sonnenuntergang belohnte uns für diesen Katastrophentag.