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E1-Der Weg

Tag 66 auf dem E1 vom Harkhof nach Hausach

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GPX Datei von Hark nach Hausach

Übernachtet habe ich im Harkhof. Eine preiswerte und sehr gute Familienpension in einem alten Bauernhof. Haus prima OK, das Essen ist alles aus der eigenen Produktion des Hofes. Brot ist selbst gebacken. Sehr zu empfehlen!

Der Harkhof

Die heutige Etappe beträgt nur etwa 16km. Also noch einmal Zeit zum durchatmen vor der „Königsetappe“ des Westweges zur Wilhelmshöhe. Es gibt drei sehr lange und sehr steile Anstiege.

Es war also eigentlich eine gemütliche Tour angesagt mit vielen Pausen, damit ich nicht schon mittags in Hausach ankomme. Ich hatte noch mit der Wirtin darüber geredet, dass der Hof langsam Wasserknappheit hat, es gibt dort keine Wasserleitung. Aber sie meinte, die angekündigten Gewitter würden wohl nicht hier runterkommen. Ich war kaum einen Kilometer unterwegs, da fielen die ersten Tropfen, und es grummelte gehörig. Also im Geschwindschritt zur Kreuzsattelhütte. Glücklicherweise gibt es hier alle paar Kilometer so eine Hütte, sogar mit Möglichkeit zur Notübernachtung. Die Hütten haben immer einen Bereich, der stets offen ist.

Hier saßen schon Ulli und Sandra. Ein sehr nettes Ehepaar, das ich auf den letzten Etappen und in den Hotels schon mehrfach getroffen habe. Nachdem sich der Regen und das Gewitter verzogen hatten, zogen wir gemeinsam weiter. Die beiden laufen den Weg schon das fünfte Mal, und geben ihr Wissen über die Gegend gerne weiter. So wurde es denn eine lustige Etappe mit vielen Plaudereien, bei moderaten Steigungen.

Herrliche Aussichten im Schwarzwald

Später kamen wir an der Hohenlochenhütte vorbei. Sie wird ehrenamtlich vom Schwarzwaldverein betrieben, und gerade renoviert. Die fleißigen Handwerker luden uns zu einem Kaffee und einem Plausch ein. Auch die Wasservorräte konnten an der frisch neu eingefassten Quelle aufgefüllt werden. Die Übernachtungsmöglichkeit in einer kleinen Hütte nutzten wir natürlich nicht, sondern besichtigten sie nur.

Über einige kleinere Höhen, aber meist mehr abwärts, ging es Richtung Hausach weiter. Hier der erste Blick von oben auf den Ort.

Wie man auf dem Bild sieht, geht es dann noch einmal richtig! bergab. Der Weg hinab in den Ort war teilweise etwas waghalsig, da geröllig und sehr! steil.

Hausach

Über eine Hängebrücke ging es ins Dorf hinein, dann trennten sich unsere Wege für heute, da wir unterschiedliche Unterkünfte gebucht haben. Das war ein netter Tag mit den Beiden!

Hängebrücke in Hausach

Für mich gab es dann noch einiges zu erledigen. Es gibt im Ort einen kleinen, aber gut sortierten, Outdoor-Sportladen. Zum Glück schräg gegenüber von meinem Hotel. 2 Paar Socken sind durchgelaufen und müssen ersetzt werden. Alles war in wenigen Minuten erledigt.

Dann ging es weiter zur Sparkasse, neues Geld kaufen. Die Hotels und Pensionen in denen ich war, akzeptieren alle nur Bargeld. Man muss im Schwarzwald also leider immer eine Menge Bargeld mitschleppen, denn das war jetzt der erste Geldautomat seit Pforzheim. Dann sofort weiter zum Fahrradladen, Flickzeug für meine defekte Isomatte kaufen.  Aber, Mittwoch Nachmittag geschlossen. Mist! Auf dem Rückweg zum Hotel fragte ich eine junge Kellnerin an einem Cafe, ob sie eine Ahnung hätte wie ich an Flickzeug kommen könnte. Hatte sie nicht, aber sie verwies mich an zwei ältere Herren am Stammtisch. „Die wisset alles hier“. Der eine der beiden lief sofort mit mir los zu sich nach Hause, holte sein Flickzeug aus dem Fahrrad und schenkte es mir. TOLL! Gleich werde ich es verarbeiten, hoffentlich geht das mit dem Material meiner Matte.

Ob ich morgen nach der schweren Etappe einen Bericht schreiben werden, und die letzten Tage nachtragen werde, weiß ich noch nicht. Der Nordschwarzwald ist internettechnisch ein schwarzes Loch. Hier dringt kein Strahl hinaus, keiner herein. Auch die Leitungen der Hotels waren meist so schwach, dass ďort gar nichts mehr hing, sobald sich mehrere Personen einloggen. So Ei technisch rückständiges Gebiet habe überhaupt noch nicht erlebt. Der Schwarzwaldmist wirklich wunderschön. Aber die z.T. sehr langen und sehr steilen  Etappen sind schon eine echte Herausforderung. Dazu kommt dann noch die fehlende technische Unterstützung. Diese Gegend ist wettertechnisch mit Abstand der anstrengendste Bereich durch den ich auf meinen bisherigen 1200km gelaufen bin. Auch die Organisation der Unterkünfte ist schwierig, und teuer auch noch.

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