Audiotagebuch zum anhören
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Übernachtet hatten wir im Hotel de Brinsc. Gute Zimmer. Frühstück gibt es erst ab 9:30Uhr. Wir wurden also an der Kaffeemaschine angelernt. Ein italienisches Frühstück, also süß und ohne Käse und Wurst, lag in eingeschweißten Packungen für uns bereit. Für mich grauselig. Ich habe also meine eigenen Wurstvorräte gegessen.
Nur ein paar Meter durch den kleinen verschlafenen Ort, dann ging es hoch in die Berge. Aber wie. Ich traue mich schon garnicht mehr über diese Wege zu schreiben. Das ist die absolute Katastrophe. Wieder rot und schwarz markiert, also über 30%. Total zerstört, und dann über 3,5km Aufstieg. Dafür haben wir 3,5 Stunden gebraucht!
Erschwerend kam hinzu, dass wir beim Aufstieg in ein starkes Gewitter kamen. Die Hitzeperiode entlädt sich. Es hat geschüttet wie aus Eimern, u d der Weg wurde zum Bergbach. Wir konnten live erleben, wie die gestern beschriebene Zerstörung der Wege abläuft. Wir setzen uns abseits vom Hohlweg auf einen Felsen, und ließen das Unwetter über uns geschehen.
Dann ging es weiter, umd jetzt kam der GAU! Plötzlich hatte ich den Griff des Benpackers in der Hand. Dieses ständige Gereiße über die Felsbrocken haben die Plastikarretierung der Griffstange zermürbt und brechen lassen. Also Notreparatur im Regen am Steilhang, mit Huberts Powertape. Hält bis jetzt. Wer braucht sowas?
Der Regen ließ nach, und der Berg forderte uns heftig. Vor allem mich, da ich jetzt nicht sehr so an den Griffen ziehen konnte, damit sie nicht abreißen. Also lag alle Kraft nur auf der Hüfte, sonst teilt sie sich das berghoch mit den Armen, die die Macchina über die Felsen ziehen.
Oben angekommen machten wir Pause an einer ehemaligen Bergstation einer Seilbahn. Daneben ein großes altes Gemäuer, vor dem gerade irgendeine Festivität begann. Ich lief mitten hindurch, weil ich nicht noch einen Schlenker über einen weiteren Gipfel machem wollte. Ich habe über die Straße abgekürzt. Bei einem Observatorium hatten wir noch einmal einen mittelprächtigen Ausblick auf die Ebene. Hier werden wir in den nächsten Tagen laufen.
Dann erwischte jns das zweite Gewitter. Aber wie! Es regnete wieder wie aus Eimern. Aber nicht als kurzer Gewitterschauer, sondern den Rest des Weges, bis kurz vor dem Hotel. Wir stiegen 650 Höhenmeter ab. Erst sanft fallend, dann wieder supersteil. Dabei war der Weg wieder das Bachbett. Schlammig, steinig, glitschig. Wir wurden nass bis auf die Haut, trotz Regenjacken.
Dies war ein würdiger Abschied, den die Berge sich da geleistet haben. Hubert und ich haben genug davon. Die nächsten Berge, die solche Wege aufweisen, werden wir umwandern. Es reicht. Vor uns liegt die Ebene, fast bis Genua. Die nächste Etappe ändern wir auf einen Weg, der auf halber Höhe um den Berg führt, und nicht darüber, wie der Originaltrack ist. Die letzten Etappen vor Genua ebenso. Bätsch!