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E1-Der Weg

Tag 101 auf dem E1 von Bellinzona nach Isone, 09.08.18

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Ein Bild sagt mehr als tausend Worte, oder der Endkampf im Felsenmeer

Obiges Bild zeigt das Motto des Tages, aber fangen wir vorne an.

Wir hatten zwei Tage in der Jugendherberge von Bellinzona übernachtet, ging so. Bellinzona selbst ist eine sehr schöne Stadt. Nach dem Frühstück ging es los, auf einer Ausfallstraße aus der Stadt. Zwischenstop beim Lidl, wo wir unsere Vorräte auffüllen konnten.

Ich habe jetzt auch endlich wieder Platz in meinem schönen, stabilen und großen Deuter Rucksack. Mein Leichtrucksack von Vaude ist auf dem Weg nach Hause, da kam das Gestänge unten aus dem Boden.

Am Parko Motto Grande begann unser Einstieg in den Berg um kurz nach 10 Uhr. Der Restweg war nur noch etwa 8 km. Wir sollten dafür 6 Stunden brauchen!

Bellinzona
Ponte Vecchio
Bellinzona
Parco Motto Grande

Der Weg begann auf einem schönen Wanderweg, ging aber nach wenigen hundert Metern steil und schlecht den Hang hoch. Wir hatten das Gefühl, dass es heute noch einmal steiler und schlechter wurde, und zusätzlich an einigen Stellen auch gefährlich.

Steiler und zerstörter Weg

Die Bilder zeigen leider nicht einmal ansatzweise wie steil und zerstört der Weg ist. Er wurde einstmals angelegt, und die Zeit und der Regen haben ihn zerstört. Auf diesen Trümmern steigt man den extrem steilen Hang in Serpentinen hoch. Das macht wirklich keinen Spaß mehr. Ich bin zeitweise deutlich über meinem Limit gewesen, und musste alle 20 bis 30m eine Pause machen. Dann habe ich mir die nächste Portion Weg vorgenommen.

An einigen Stellen war es sehr schmal. Der Weg verlief als Sims am Hang, neben uns ging es steil und tief hinab. Dann waren an einigen Stellen hierauf noch Bäume umgestürzt. Also Macchina abspannen, unter oder über die Bäume wuchten, und dabei nicht vom rutschigen Weg abstürzen. Hierbei musste mir Hubert heute mehrmals helfen, der aber auch selbst an seiner Grenze war.

Aber trotzdem blieb die Stimmung gut. Unsere Kondition ist mittlerweile ganz gut, auch wenn wir so nass geschwitzt waren, dass Hubert sein Hemd auswringen konnte. Es tropfte deutlich.

Gute Stimmung trotz des strapaziösen Weges

Endlich erreichten wir die Spitze des Berges auf etwa 1040 m Höhe. Wir waren 820 Höhenmeter aufgestiegen in 5 Stunden. HEFTIG! Es ging dann vorbei an einem Schießplatz der schweizer Armee, wo Gewehrfeuer und Kanonenlärm zu uns rüberwehten. Der Abstieg nach Isone war genauso steil und schlecht wie der Aufstieg, nur nicht so lang. Wir gelangten mit schmerzenden Knien gegen 16:15 Uhr am Hotel an, bevor das heftige Gewitter mit viel Regen um 18 Uhr losging.

Leute! Wenn ihr nicht Freunde extremer Wege seid, spart euch diese Etappe und fahrt mit dem Bus von Airolo zur italienischen Grenze. Ich weiß nicht wirklich, ob es dort besser wird. Aber wenigstens werdet ihr nach der Wanderung nicht noch dadurch bestraft, dass ihr für eine 0,5l Cola oder ein Bier 6 SFR bezahlt. ( 5,10€) Wenn ihr doch hier hinkommt, im Internet findet ihr wahrscheinlich nur Hotel Camoghe. Ganz gut, aber teuer. Es gibt noch mehrere Zimmervermietungen am Wege durch Isone, die stehen aber nicht im Internet.

Kurz vor Isone, mal ein schönes Stück Weg.

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