Audiotagebuch zum anhören
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Übernachtet hatte wir im Hotel Camoghe. Soweit alles OK, aber teuer. Ein 0,5l Bier oder Cola kostet 6 SFR. Es gibt im Dorf noch mehrere Unterkünfte, Schilder hängen aus, nur im Internet haben wir sie nicht gefunden.
Es ging nur ein paar Meter über die Strasse, dann bogen wir in einen Waldweg ein. Und hier geschah es! Wir fanden ein Schild des E1, und lernten dabei auch, was das Schild Sentiero bedeutet, das wir einige Male gesehen hatten, nämlich Wanderweg. Es war das erste, und wahrscheinlich einzige E1 Schild in der Schweiz, denn morgen verlassen wir die Schweiz gen Italien. Niemand, mit dem wir gesprochen haben in der Schweiz, kannte den E1. Banausen! 😉
Es ging gleich richtig zur Sache. Wie in den letzten Tagen auch, stieg der Weg steil und schlecht an. Heute aber nur mittelschrecklich, und nicht so lang wie gestern.
Belohnt wurden wir durch schöne Aussichten auf Isone und den Nachbarort. Unser Weg kletterte in Serpentinen den Berg hoch, und dadurch kamen wir nicht von dem Ort Isone weg. Die letzte, sehr steile, Serpentine habe ich auf der Straße umgangen. Ist zwar geschummelt, aber mit gutem Gefühl.
Es ging dann auf der Höhe von gut 1000m immer ein wenig auf und ab, wobei „ein wenig“ relativ ist. Die Steigungen und Gefälle waten schon stark, aber nur kurz. Einmal ging es durch ein sehr armseliges und verfallenes Minidorf. Vielleicht nur im Sommer als Alm besetzt? Auf jeden Fall ganz ungewöhnlich in dieser Gegend. Hubert hatte die Bewohner im Verdacht die Wegmarkierungen zu entfernen, da die in diesem Bereich fehltem.
Bei einer Pause freundete sich ein Schmetterling mit meiner Trinkflasche an. Da ist Wasser mit Magnesium drin. Vielleicht brauchte er auch Spurenelemente.
Nach einer letzten schönen Aussicht ging es wieder steil und schlecht bergab. Hab das nicht mehr fotografiert, will ja kein Horrorkabinet der schlechtesten Wege anlegen. Auffällig war noch, dass selbst in 1000m Höhe viele Birken wuchsen. Das hatten wir beide noch nie gesehen.
Wir erreichten unsere Unterkunft at1899 gegen 14 Uhr. Ein sehr gepflegtes altes Haus der Sonderklasse. Küche, Hochterasse, Weinstube mit Fernseher, alles zu unserer Verfügung. Dazu eine sehr nette Wirtin, die uns die Bus, Zahnradbahn und Schiffsverbindungen für morgen raussuchte, und uns eine Ticino-Card austellte. Das ist so etwas wie die deutschen Kurkarten. Man kann im gesamten Tessin kostenlos mit Bus und Bahn fahren, und hat an vielen anderen Stellen Ermäßigung.
2 Antworten auf „Tag 102 auf dem E1 von Isone nach Tesserete, 10.08.18“
Vor wenigen Wochen habe ich zufällig Ihre Blogs im Internet entdeckt und seit dem gehört der abendliche Blick auf die neuen Einträge zum guten Abschluss eines Tages. So ein Stück weit ist auch mein Interesse am E1 geweckt. Zumindest einzelne Etappen konnte ich schon bewältigen, so zuletzt über Heidelberg in den Kraichgau.
Ihre Berichte wecken durchaus die Lust auf mehr und ich gratuliere Ihnen zu diesem Erlebnis, an das sie sich gewiss noch lange erinnern werden, auch wenn die aktuellen Etappen besondere Herausforderungen sind.
Ich wünsche Ihnen beiden weiterhin viel Freude auf Ihrem inzwischen gemeinsamen Weg und ich freue mich schon auf die künftigen Berichte, für die ich natürlich auch sehr herzlich danke.
Bleiben Sie vor allem gesund. Viele Grüße aus Hessen.
Hallo Thomas.
Vielen Dank für die netten Worte, und viel Spaß beim entdecken des E1. Wir sitzen gerade vor der Fähre über den Luganer See, verprassen unsere letzten schweizer Franken, und setzen dann gleich nach bella Italia über.
LG … Rainer