Übernachtet hatte ich in der Freusburg. Eine Jugendherberge in einer Burg mit Gespenst und Ritter. Urig und sehenswert.
Morgens recht spät aufgebrochen, da heute eine Kurzetappe von nur 12km ist. Die eigentlich sehr lange Etappe von fast 30km habe ich mir auf zwei Tage verteilt.
Nach einem steilen Abstieg von der Burg ging es durch die alte Freusberger Mühle. Vorbei an einem Blumenmeer steil den Berg hoch. In dieser Gegend sind die Täler sehr eng und steil. Bei der drückenden Hitze ist das schon recht anstrengend.
Es ging dann weiter den steilen Berg hoch, vorbei an einer liebevoll gestalteten Raststätte. An diesem Weg steht alle etwa 50m ein junger Baum mit einer Hinweistafel. Hier hat jemand alle Bäume des Jahres der letzten 15 oder 20 Jahre gepflanzt. Der Weg endet dann in der Ortschaft Kirchen an der Sieg, und geht direkt in eine duftende Rosenallee über, die in allen Farben herrlich strahlt. Hier hat sich jemand sehr viel Mühe gemacht um einen tollen Weg zu gestalten. Hut ab!
Es geht dann weiter durch den Ort. Am Wege einuriger Blumenladen. Vielleicht die Quelle der Blütenpracht?
Nach einem wieder steilen Abstieg in den Ort Herkendorf. Der Ort hat oben auf dem Berg einen Druidenstein. Am Berg vorher gibt es einen alten Glockenturm an einem Rastplatz mit einem kleinen Brunnen. Der Berg ist wieder sehr steil, sonnig und heiß, und der Platz schattig und kühl. Ich habe also an dem kleinen Brunnen Pause gemacht und mich im Schatten erholt.
Kurz danach ging es dann über einen Kreuzweg weiter Richtung Druidenstein. Auch der Kreuzweg ist wieder sehr steil. Ich beneide die Teilnehmer der Prozession nicht, wenn sie mit Kreuz und allem Brimborium diesen Weg laufen.
Oben angekommen dann ein wirklich sehenswerter Stein. Es ist ein alter Kegel aus Basaltlava. Diese steigt in so einer Art sechseckigen Röhren auf. Auf La Gomera gibt es einen riesigen Felsen am Meer mit diesen Säulen. Hier ist das eine Nummer kleiner, aber nicht weniger interessant. Das weiche Gestein um den harten Basalt ist in den Jahrmillionen verwittert, übrig blieb der Druidenstein, der auch als Hintergrund für eine Stellungnahme dient.
Eine Kuriosität, die sich ein paar Kilometer weiter findet. Ein Blitz hat einen Baum getroffen. Dieser brach ab, spaltete sich, und das abgebrochen Stück fiel in die Spalte und es ergibt sich ein Kreuz.
Dann war es nicht mehr weit, und ich sah Herdorf von oben, wie eine Spielzeugstadt. Vielleicht erahnt man auf dem Bild, wie steil die Wege dort sind.
Zum Abschluss. Ich bin jetzt im Hotel Schwarzmeer. Hier war sonst leider nichts frei. Es ist ein elendes Drecksloch. Es stehen lauter Namen am Briefkasten des Hotels, die aus der Umgebung des Schwarzmeeres kommen. Hier sind überall die Glühbirnen aus den Fassungen geklaut worden, und die Batterien aus der Fernbedienung. Den Kühlschrank habe ich entfernen lassen, er ist verschimmelt. Er war ausgeschaltet und die Tür zu. Das Fenster ist aus dem Rahmen heraus, und ist nur angelehnt an den Rahmen. Also, Finger weg von dieser Schwarzarbeiterhöhle, wenn nicht Not am Mann ist, bzw nichts anderes frei. Angeblich wird gerade renoviert in der oberen Etage. Nun denn …….
Der Tag fing richtig gut an. Ich saß beim Frühstück im Gasthof Meier in Siegen,(als Unterkunft OK, wenn auch ein wenig in die Jahre gekommen) da kam Gijsbert rein. Er sah das E1 Zeichen auf meinem T-Shirt und sprach mich gleich an. Er ist auch E1 Wanderer. Er ist Niederländer und ist von Kopenhagen losgelaufen. Ich zog dann mit meiner Kaffeetasse um an seinen Tisch. Kaum saß ich, kam Hubert rein. Ebenfalls E1 Wanderer.
Das war vielleicht ein Hallooo und Geplauder. Wir kamen erst ziemlich spät weg, es gab viel zu bereden. Jeder machte sich dann erstmal alleine auf den Weg. Hubert habe ich dann unterwegs mehrmals getroffen, und wir sind ein Stück zusammen gelaufen. Das war ein schöner Vormittag Hubert, es war schön dich kennenzulernen. Gijsbert ist jetzt auch hier auf der Freusburg in der Jugendherberge. Eine rustikale aber nette Unterbringung. Mit ihm habe ich dann abends noch geplaudert. Ebenfalls ein sehr angenehmernZeitgenosse.
Die Wanderung war unspektakulär, aber schön. Größtenteils durch Wald, einmal kurz an der Autobahn längs. Dreimal am Abzweig vorbeigelaufen, da zu viel gequasselt. :lol
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Heute keine Bilder und Datein. Hier gibt es kein WLAN und nur langsames Internet mit dem Handy. Liefere ich nach.
Heute ist der 1. Juni 2018. Die Tour ging von Bad Berleburg nach Bad Laasphe. Zumindest war das so geplant. Morgens wollte ich schnell zur Post. Meine Frau hatte mir postlagernd zwei Briefe geschickt. Dringende Sachen mussten unterschrieben und zurückgeschickt werden.
Die Post macht aber erst um 9 Uhr auf. 20Minuten von der Unterkunft Hotel Gunsetal entfernt. Leider in der falschen Richtung. Ich bin also um 8:30 Uhr los, ohne Rucksack, den hatte ich im Hotel gelassen. Bei der Post war aber nur ein Brief angekommen. Weitere Post kommt heute nicht mehr. Ich habe mir dann die Telnummer der Filiale geben lassen. Montag habe ich einen Ruhetag in Siegen. Wenn der Brief dann da ist, fahre ich mit dem Zug zurück nach Bad Berleburg und erledige die Post.
Auf dem Weg habe ich dann meine emotional unersetzliche Kappe verloren. Großer Mist!
Am Morgen war ein heftiges Gewitter über Bad Berleburg gezogen, mit viel Regen. Ich war jetzt schon über 2 Stunden zu spät, und der Himmel sehr schwarz. Bei etwa 22km Strecke könnte ich mir ausrechnen, dass ich erst nach 18 Uhr in Bad Laasphe ankommen würde. Für diese Zeit waren bereits wieder schwere Gewitter mit Starkregen und Hagel angesagt, wie die letzten Tage auch. Ich habe dann die Strecke etwas abgekürzt, indem ich mit dem Bus bis Weidenhausen gefahren bin. Dadurch holte ich die zwei Stunden wieder auf. Das war auch gut so, denn als ich ankam fing der Regen an, und ich konnte gerade noch schnell in meine Unterkunft Haus Haas, Alte Schmiede. Das ist ein Hotel Garni, also ohne Frühstück. Es hat kein WLAN, Toiletten auf dem Flur. Alles uralt. Alles überhaupt nicht mein Fall, und die 30€ nicht wert!
Der Weg war dann angenehm und leicht zu laufen heute. Überwiegend Wald, nur moderate Steigungen.
Ein Highlight war der kleine Ort Stünzel. Siehe Fotos. Dort gibt es eine Famile, die mit Motorsägen herrliche Skulpturen erschafft. Absolut sehenswert! Einmal im Jahr veranstalten sie ein „Kettensägenmassaker“, wie es ein Mann aus der Gegend nannte, der gerade mit dem Hund unterwegs war. Aus ganz Deutschland kommen dann Menschen in in Camp und erstellen mit ihren Motorsägen neue Skulpturen. Immer wieder betonte er, dass sogar die Mädchen in der Familie mit den Motorsägen arbeiten und tolle Dinge herstellen. Für meine Nachfolger, die ein paar Tage hinter mir sind, nächste oder übernächste Woche soll es wieder soweit sein. Den genauen Termin hatte der Mann nicht im Kopf.
Noch ein paar Impressionen aus Bad Berleburg und Umgebung
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Nach dem leckeren Frühstück (mit Kuchen!) in der Pension Schauerte, direkt auf dem E1 am Ortsausgang von Oberkirchen, ging es los. Zu der Pension, die völlig auf den E1 eingestellt ist und zahlreiche Zusatzdinge bietet, verweise ich auf das Audiotagebuch. Es ist einen Besuch wert.
Heute ist Feiertag, und es sind viele Menschen unterwegs, da es durch den Brückentag ein langes Wochenende gibt.
Noch eine Besonderheit. Seit ein paar Tagen laufe ich parallel mit dem Rothaarsteig. Den wollte ich auch noch laufen. Wird also nebenher erledigt. Das oben abgebildete Tor führt auf einen Erlebnisweg und führt später wieder auf den X2/E1 zurück.
Die nächste Besonderheit! Der Weg geht auch noch mit einem Skulpturenweg zusammen. Es gibt unterschiedlichste Dinge zu sehen. Das ist ganz anders als andere solche Themenwege die ich kenne. Echt super gemacht.
Noch ein paar Bilder von dem malerischen Bad Berleburg. Hier bin ich jetzt im Hotel Gunsetal.
GPX Datei von Silbach nach Oberkirchen zum Runterladen
Erstmal zur Kennzeichnung. Im Bereich des SGV gibt es so gut wie keine eigene Kennzeichnung. Hieß er vorher X16 heißt er jetzt X2. Gelegentlich schlängelt sich der E1 um den X2, dort wo er einem Waldlehrpfad folgt. Vornehmlich im Bereich des Kahlen Asten.
Dann hatte mein Navi wiedermal eine Abkürzung wählen wollen. Da ich aber jetzt immer die Generalkarte von e1.hiking-europe.de mitlaufen, so dass ich das schnell gemerkt habe.
Es ging aus Silbach sehr steil heraus. Nach einigen Kilometern Wald ging es durch einen schönen Waldlehrpfad durch das Renautal hoch zur Nordjause, einem Ausflugsrestaurant unterhalb des Gipfels des Kahlen Asten.
Von der Nordjause sind es nur noch ein paar hundert Meter. Vorbei an der Bergstation des Lifts geht es über eine kahle Hochebene zur Wetterstation und dem Restaurant auf dem Gipfel des Kahlen Asten. Eher mäßig interessant alles. Eine Extra Tour hierhin lohnt sich im Sommer nicht. Alles recht uninteressant. Der Aufstieg ist, wie zu erwarten, recht steil und teilweise anstrengend. Besonders bei dem sehr heißen und rückenden Klima, wie es in diesem Mai herrscht. Hitze, Gewitter und Starkregen allerorten. Ich bin zum Glück immer gerade noch trocken angekommen. Aber die drückende Hitze um 28 Grad ist schon sehr anstrengend.
Jetzt bin ich in der Pension Schauerte in Oberkirchen. Gute und preiswerte Unterkunft. Da es heute, wie auch in den letzten Tagen, sehr heiß und drückend war, begrüßte mich die nette Wirtin mit einer kalten Flasche Wasser. Mann! War die lecker. Sie hat ein Gästebuch, in dem sich Generationen von E1 Wanderern verewigt haben. Sehr interessant zu lesen. http://e1-traum.de war auch hier. Er ist den E1 komplett gelaufen und ist vor einer Woche etwa fertig geworden. Unterkunft hat gutes WLAN und ist auch sonst in allen Belangen zu empfehlen.
Übernachtet hatte Ich in der Pension Waldesruh in Willingen-Schwalefeld, in der Nähe der Jugendherberge Dillingen. Haus ist voll OK, Wirtsleute sehr nett. WLAN gut. Bitte beachten: Nur Barzahlung! Ich musste 2,5km nach Willingen laufen, weil ich nicht genug Bargeld dabei hatte.
Durch Willingen, vorbei an den Skiliften, ging es in die Berge. Bei den Skiliften ist eine Baustelle, der E1 ist komplett mit Bauzäunen abgesperrt. Musste zurück zur Hauptstraße, dann parallel zum E1, bis ich quer zurück auf den E1 konnte. Kurz danach war ein schöner Platz für eine erste Rast.
Jetzt ging es immer weiter in die Höhe. Es sollte heute über 800m gehen. Erst vorbei an einer weiteren Hütte, dann durch die Niedersfelder Heide, an der Hoppeckequelle vorbei. Dann das Highlight des Tages: der Clemesberg, 838m ü. NN. Seine Spitze wurde abgetragen. In einem Steinbruch wird ein Basaltgestein abgebaut.
Heute, am 28 Mai 2018 bin ich in Willingen-Schwalefeld in der Pension Haus Waldesruh. Geplant war ein Pausentag. Aber so richtig Pause gibt es nicht. Ich fand mehrere Schilder, dass hier keine Karten zur Zahlung akzeptiert werden. Mist! Ich schaue aus Sicherheitsgründen immer, dass ich nicht mehr als 100€ in der Tasche habe. Bei zwei Tagen hier, einkaufen und essengehen reicht das nicht. Also zum Geldautomat oder Supermarkt, Geld holen. Gibt es aber leider beides nicht in Schwalefeld. Also zu Fuß nach Willingen. Die Wirtin sagt, der Bus fährt nur ein paarmal am Tag.
Heute ist Montag, Ruhetag. Es gibt genau ein Restaurant, das offen haben soll. Kein Geschäft, keine Tanke, keinen Kiosk. Dafür einen Trecker unter meinem Fenster und reichlich Gülleduft. Ich mag diesen Ort nicht wirklich. Aber ich kenne jetzt schonmal die nächsten 2,5km des E1, ich bin sie gerade 2mal gelaufen.